Leben ohne sauberes Wasser
Wie das Wasser im Dorf Nicueja zur Falle wurde. Kleinbäuerin und Mutter Feliciana erzählt.
«Schon immer bin ich zu der Senke unterhalb des Dorfes gelaufen, um Wasser zu holen», erzählt Feliciana. «Oft drei oder vier Mal pro Tag, eine halbe Stunde hinunter, eine halbe Stunde mit den schweren Eimern wieder hinauf. Früher gab es noch mehr Wasser in einem kleinen Teich im Sumpf. Aber seit der Sumpf langsam austrocknet, wird das Wasser immer weniger und schmutziger.»
Früher ist Feliciana eine ganze Stunde weit gelaufen, um einen Fluss zu erreichen, dessen Wasser trüb und bitter war. «Aber immer noch besser als das Wasser aus dem Sumpf», meint sie.
Immer wieder sind Kinder im Dorf an den Folgen von verschmutzem Wasser gestorben. Am grössten war die Gefahr für die Säuglinge. «Ich hatte immer Angst, dass auch eines meiner Kinder sterben könnte», erzählt uns Feliciana.
Egal, ob Sumpf oder Fluss: Beides sind offene Gewässer, an denen Tiere trinken, wo Kleider gewaschen werden, in die Fäkalien und Bakterien gelangen – und aus denen Menschen Wasser trinken.
Endlich: ein Brunnen wird gebaut
Mit Ihrer Unterstützung als Wasser-Pate/Patin baut Helvetas Trinkwasserversorgungen und sichere Latrinen.
Doch dann kam der Tag, als alles anders wurde im Dorf Nicueja : Der Bürgermeister verkündete, dass ein Brunnen gebaut werden soll. Von da an wusste Feliciana, dass ihre grössten Sorgen um die Gesundheit ihrer Kinder ein Ende finden werden.
Zusammen mit dem Helvetas Team wurde ein Wasser- Komitee aus Dorfbewohnern gegründet, das die Planung, den Brunnenbau und auch seine künftige Pflege begleiten soll. Kurze Zeit später startete die Wassersuche. Sie hatten Glück! Nur gerade zwölf Meter musste gebohrt werden, um an eine Wasserader zu kommen, die stets sauberes Wasser liefert. Dem Brunnenbau stand nun nichts mehr im Weg. Die Dorfbewohner packten mit an und schon kurze Zeit später wurde der Brunnen eingeweiht.
Wer Wasser mit der Handpumpe heraufholen will, muss zuerst ein paarmal kräftig leer pumpen. Doch dann sprudelt das Wasser.
Eine bessere Zukunft
Dank besserer Gesundheit und besseren Ernte-Erträgen
«Jetzt haben wir das Wasser fast vor der Haustür. Das heisst für mich, dass ich kaum mehr Zeit für den Weg brauche. So kann ich mehr Zeit mit meinen Kindern verbringen und meinem Mann auf dem Feld helfen.» Familie Augusto konnte zum ersten Mal seit Langem genug Bohnen und sonstiges Gemüse ernten. Und das, was sie nicht selbst gegessen haben, konnten sie gegen wichtige Haushaltsdinge wie Seife eintauschen.
Mussa Augusto freut sich über die erste gute Ernte.
Jasita Augusto kann endlich bedenkenlos Wasser trinken.
Das Wasser ist gutes Wasser. Es ist klar wie ein Diamant und ebenso wertvoll. Jetzt haben wir nicht nur gesundes Wasser für unsere Kinder. Es reicht auch für unsere Tiere und die Felder. Dafür bin ich dankbar.
Feliciana, Kleinbäuerin und Mutter aus Mosambik